Freitag, 26. August 2016

Hanna Fleiss: Kopf-hoch!

Kopf-hoch!-Sonett

Wie man Gewohntes doch vermissen kann.
Nicht jenen Zug auf eingefahrnen Gleisen -
was du geliebt, das willst du zärtlich preisen,
es hängt noch jetzt dein warmes Herz daran.

Du leidest sehr, das dumpfe Dasein schmerzt.
Was dir das Liebste war, das ist verloren:
Einst wurdest du als freier Mensch geboren,
das wurde nunmehr gründlich ausgemerzt.

Noch trauerst du, dem Schmerze hingegeben.
Man zeiht dich Rückwärtsdenken, Nostalgie
und hat dir alle Zuversicht genommen.

Zu tief greift diese Zeit hinein ins Leben,
jetzt gilt's Entschlossenheit und Phantasie.
Was du so heiß geliebt, wird wiederkommen.


21.04.14, Hanna Fleiss

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