Sonntag, 2. April 2017

Schwedenhaus im Buchhandel

Buchvorstellung - ab sofort im Buchhandel

Das Schwedenhaus

Abgehauen

Warum haut ein Mann mit seiner Frau sechs Jahre nach der sogenannten Wende in der DDR einfach ab – nicht in den Westen, sondern nach Norden, in die Stille der schwedischen Wälder?

Die Antwort findet der Leser in einem Erinnerungsbuch mit dem Titel „Das Schwedenhaus“. Der Autor Harry Popow motiviert in seinen Tagebuchnotizen sein Weggehen als eine demonstrative Abkehr von einem 
neuen kapitalistischen Großdeutschland. Und keine der in der DDR erlebten Widersprüche warf den überzeugten Humanisten aus der Bahn, weder psychologische Ungereimtheiten noch politische Kurzsichtigkeiten. Im Mittelpunkt der Motivation des Autors stand und steht die Verteidigung des Friedens, an der er persönlich 32 Jahre seinen Anteil hatte. Das Bemühen und das Engagement des Autors mündet schließlich in der nachdenklichen Frage, ob das Jetzige etwa das Nonplusultra sein soll …

Er, der den Krieg noch als Kind hat erleben müssen und der sich voller Überzeugung im DDR-Alltag als Offizier der NVA einbrachte und die aggressive Vereinnahmung der DDR ohne Volksbefragung mit wundem Herzen überstand, suchte mit seiner Frau Zuflucht in der Einsamkeit der nordischen Landschaft. Niemand trieb sie, keiner wurde steckbrieflich gesucht, keiner verunglimpft. Mit seinem Buch will er dem Vergessen und der Delegitimierung der DDR seine persönlichen Erlebnisse und Erkenntnisse entgegensetzen, denn, so in einem Schreiben des „Erinnerungsbibliothek DDR e.V.“, man sei überzeugt davon, „dass das letzte Kapitel unserer Existenz noch nicht geschrieben ist“.

Episoden aus dem Dorfleben, so z. B. bei Mitsommerfesten, bei der  Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, beim Dorfball in Orrefors und bei Wanderungen und bei vielen Freundschaften mit den Schweden machen den Alltag und die feierlichen Momente in der schwedischen „Stille“ nachvollziehbar, spannend und lesenswert.

Nach der Rückkehr nach Deutschland im Jahre 2005 - mit dem Erschrecken über neue Gefahren für den Frieden - schreibt Harry Popow über 70 Buchrezensionen zu kritischen Sachbüchern, die allerdings in den bürgerlichen Medien keine Freunde finden.

Geboren 1936 in Berlin-Tegel, erlebte der Autor noch die letzten Kriegsjahre. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier und ab Herbst 1954 Offiziersschüler in der KVP, später NVA. In den bewaffneten Kräften diente er bis 1986 als Zugführer, Politstellvertreter und Militärjournalist. Den Titel Diplomjournalist erwarb er sich im fünfjährigen Fernstudium. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete Harry Popow bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR.

Harry Popow: „Das Schwedenhaus. Abgehauen in die Stille – Persönliche Lebensbilder“, Taschenbuch: 183 Seiten, Verlag: AAVAA Verlag (1. April 2017), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3845922443, ISBN-13: 978-3845922447, Preis: 11.95 Euro.

Direktbestellung: http://www.aavaa.de/Das-Schwedenhaus







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